Alexander Bard und das Melodifestivalen

Einer, der den schwedischen Vorentscheid wie kaum ein anderer geprägt hat, Thomas G:son mal ausgenommen ist sicherlich Alexander Bard. Seine eigenen und die von ihm produzierten Bands sind nahezu jedes Jahr im Melodiefestivalen präsent.

Bard und Bands – eine unendliche Geschichte

1982 unternahm Bard während seinen Studien in den USA und Amsterdam erste Ausflüge in das Musikbusiness indem er mit dem kurzlebigen Trio Baard die Single „Life in a Goldfish Bowl“ veröffentlichte.

Für sein zweites Album gründete er 1987 mit Jean-Pierre Barda und La Camilla das äußerst erfolgreiche Musikprojekt „Army of Lovers“. Der Bandname wurde von einem Buch (1979) und Film (1979) von Rosa von Praunheim „Armee der Liebenden oder Aufstand der Perversen“ entliehen.

Bis zur vorläufigen Auflösung 1996 veröffentlichte die Band mit dem erfolgreichsten Album „Maximum Luxury Overdose“ und den Single-Auskopplungen Cruzified, Obsession und Candyman Messiah 20 Alben.

Army of Lovers „Obession“
https://www.youtube.com/watch?v=o8m5tjflfYI

Das nächste Musikpojekt „Vaccum“ folgte mit Marina Schiptjenko und Matthias Lindblom. Nach zwei Alben verlies Bard die Band wieder.

Es kam 2001 zu einer kurzlebigen Reunion der Army of Lovers, die jedoch nur für eine Best Of-CD und kleinere Auskopplungen bestehen blieb und nicht mehr an den Erfolg früherer Zeiten anknüpfen konnte.

Nebenbei produzierte er die Band Alcazar mit Andreas Lundstedt, Tess Merkel und Annika Kjærgaard. Später schloß sich Magnus Carlsson der Band an.

Ab 2005 folgte das nächste Musikprojekt „Bodies without Organs“ bzw. später kurz BWO mit dem Leadsänger Martin Rolinski. Von Vaccum holte er sich zusätzlich Marina Schiptjenko.

Sein vorerst letztes Musikprojekt gründete er 2010 mit Andreas Öhrn, die Band „Gravitonas“

Melodiefestivalen und ESC
Hier sind alle Personen der einzelnen Bands enthalten, egal ob Bard etwas mit dem Titel zu tun hatte oder nicht.

1996 Andreas Lundstedt – Driver Dagg Faller Regn
https://www.youtube.com/watch?v=BmI7PkB2o1Y

1997 Andreas Lundstedt – Jag Saknar Dig
https://www.youtube.com/watch?v=ni67aKbeAFI

2003 Alcazar – Not a Sinner, Nor a Saint

Die Single „Not a Sinner, Nor a Saint“ wurde trotz des dritten Platzes in Schweden der kommerziell erfolgreichste des gesamten Melodiefestivalen 2003. Er wurde für die Band zur ersten Nummer 1 Single in Schweden und wurde mit Gold ausgezeichnet.

2005 Alcazar – Alcastar

Ebenso wie 2003 mußten sie sich über die „Andra Chansen“ qualifizieren und haben das Ziel beim Eurovision Song Contest 2005 teilzunehmen erneut verpasst. Trotz alldem wurde die Single die zweite Nummer 1 in Schweden.
https://www.youtube.com/watch?v=a5N8gVO0x7A

2005 BWO – Gone

2005 schieden sie bereits im Vorfeld des Melodiefestivalen aus

2006 BWO – Temple of Love

Knapp daneben ist leider auch vorbei. Mit dem äußerst eingängigen Titel „Temple of Love“ erreichten BWO den zweiten Platz hinter Carola, die mit dem Titel „Invincible“ dann den 5. Platz beim ESC 2006 erreichte. Der Titel wurde trotz allem sehr erfolgreich in Schweden und kletterte dort bis auf die Nummer 1 der Single Charts. Außerdem gewann die Gruppe den Schwedischen Grammy als „Beste Popgruppe des Jahres“.

2006 Andreas Lundstedt als Bandmittglie des Schweizer ESC Beitrags „Six4One“ mit „If we all Give a Little“
http://www.youtube.com/watch?v=1OcBhYHrzVQ

2007 Andreas Lundstedt – Move
2008 BWO – Lay all your Love on me

Wiederum reichte es 2008 nur zum dritten Platz beim Melodiefestivalen. Zum ESC fuhr in dem Jahr  Charlotte Pirelli mit „Hero“

2009 BWO – You´re not alone

Mit dem Titel „You´re not alone“ erreichten BWO nicht den Einzug ins Finale des Melodiefestivalen.

2009 Alcazar – Stay the Night

Auch 2009 schafften sie es nicht das Melodiefestivalen zu gewinnen und wurden am Ende Fünfte. Der Titel verkaufte sich hingegen ähnlich gut wie die beiden Vorgänger und wurde zu einer weiteren Top Ten Single in Schweden, nämlich Platz 2.
http://www.youtube.com/watch?v=boGbCFuq1HQ

2010 Alcazar – Headlines

2010 verpassten Alcazar dann die Teilnahme am Finale des Melodiefestivalen mit dem Titel „Headlines“, produziert von Tony Nielsson und Peter Boström.

2012 Andreas Lundstedt – Aldrig Aldrig
http://www.youtube.com/watch?v=-sRu-qbswwQ

2013 Martin Rolinski – In and Out of Love

Diesmal Solo unterwegs, schaffte es Martin Rolinski ebenso wie die Army of Lovers nicht das Finale des Melodiefestivalen zu erreichen. Der Titel hatte durchaus Potential, man könnte ihn jedoch auch als schöden Abklatsch von Modern Talkings „Cheri Cheri Lady“ 20 Jahre vorher bezeichnen. Vergleicht man allerdings den Gewinnertitel von Robin S. mit dem Titel von Martin, würde man sich sicherlich nicht für den Sieger von 2013 entscheiden, sollte man den Modern Talking Titel nicht kennen.

2013 Army of Lovers – Rockin´the Ride

Ausblick

Wie man sieht ist der schwedische Vorentscheid ohne Alexander Bard als Produzent, Bandmitglied oder Entdecker musikalischer Talente kaum vorstellbar. Doch was wird uns hier die nächsten Jahre erwarten? Die Armee der Liebenden scheint sich nach dem Debakel des 2013er Vorentscheids entgültig ins musikalische Nirvana katapultiert zu haben. Alcazar macht eine unbestimmte Pause, die sie nur zu einem Auftritt beim Melodiefestivalen 2013 unterbrachen. Mit dem auf Solopfaden wandelnden Martin Rolinski und dem fremdgehenden Alexander Bard wird wohl die nächste Zeit nicht mit einer Wiedervereinigung von BWO zu rechnen sein, deren letzte Single immerhin schon 2009 veröffentlicht wurde.

Es würden hier dann die beiden Solosönger Martin Rolinski und Anders Lundstedt und die neue Band von Alexander Bard „Gravitonas“ übrig bleiben. Die Teilnahmen zumindest einem der erstgenanten ist äuerst wahrscheinlich, wogegen „Gravitonas“ eher unwahrscheinlich wirken. Es wäre jedoch äußerst wünschenswert, daß sich der schwedische Pop weiterentwickelt und nicht auf einer Stufe der Eric Saade Doppelgänger stehenbleibt. Ein „Call Your Name“ der Gravitonas wäre auch durchaus ein mit viel Potential startender Titel für den ESC 2012 gewesen. Allerdings gewannen 2012 die Schweden ja bekannterweise mit „Loreen“ und dem Titel „Euphoria“ den Musikwettbewerb. Die Weiterentwicklung des Schwedenpopps die scheinbar 2012 Fahrt ausfnahm wurde jedoch 2013 mit dem nichtssagenden „You“ wieder stark gebremst.

2012 Gravitonas – Call your Name

Wollen wir das Beste hoffen für 2014.

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