Eurovision France, c’est vous qui décidez! 2022

Am Samstag war der Höhepunkt des Eurovision-Abends der Vorentscheid aus Frankreich: Eurovision France, c’est vous qui décidez! 2022. Wie im vergangenen Jahr durften 12 Acts  ihre Songs vor der 10-köpfigen Jury performen. Diese bestand unter der Jury Vorsitzenden Jenifer aus einer erlesenen Auswahl von Künstlern aus allen Bereich. Der einzige ehemaliger ESC-Act war hier der Vorjahresdritte Gjon’s Tears vertreten. In der ersten Runde wurden 5 Acts direkt vom Publikum in die zweite Runde gewählt. Die Jury durfte dann eine Wildcard vergeben um die zweite Runde auf 6 Teilnehmer zu vervollständigen. Leider durften dann die Qualifikanten nicht noch einmal singen, sondern mussten sich gleich einem weiterem Voting mit 50% Televoting und 50% Juryvoting stellen. Als Gewinner gingen dann die an der letzten Position startenden Alvan & Ahez hervor, die mit ihrem bretonisch gesungenen Titel Fulenn sowohl von der Jury als auch von den Zuschauern die meisten Punkte bekamen.

Eins muss man den Franzosen lassen, die Auswahl im Vorentscheid ist immer exquisit und abwechslungsreich. Es werden dem Zuschauer alles geboten, was die französische Musikszene hergibt. Dabei werden Chansons die bereits 50 Jahre als sein könnten, modernen Kompositionen völlig gleich gestellt. Es mach einfach einen Riesenspaß wenn man einne Chanson hört und gleich danach ein Elektrotitel kommt. Das ist die Diversität, die mit in Deutschland fehlt. Wenn man sich den Siegertitel anschaut, dann ist der in keinem Falle radiotauglich. Ich würde wahrscheinlich umschalten, wenn ich ihn im Radio angeboten bekäme. Aber visuell ist es ein Feuerwerk. Es passiert sehr viel auf der Bühne und es macht Spaß einfach zuzuschauen. Der beste Song was es gestern Abend nicht. Mir hat Seule von SOA oder auch Nuit Pauline von Pauline Chagne besser gefallen. Aber als Gesamtpaket wurde genau der richtige Song gewählt.

Eine wundervolle Geste bezüglich des Kriegs in der Ukraine war ein gemeinsamer auftritt aller Acts um den John Lennon Klassiker Imagine zu singen. Anschließend wurde dann noch Jamala in einer aufgezeichneten Botschaft gezeigt. Hier ließ man einfach die Bilder sprechen, nicht die Moderatoren. Ich würde jetzt gerne schreiben, dass der NDR sich davon eine Scheibe abschneiden könnte. Allerdings glaube ich dass jeder, der beide Shows gesehen hat, dies deutlich gesehen hat. Aber helfen wird es nichts. Im nächsten Jahr werden wir genau das selbe schreiben.