Island 2019 – Elektro Postcore Schlager?

Island hat gestern eine sehr mutige Wahl getroffen. Sie haben die Band bzw. das eher spezielle Projekt Hatari mit dem Titel Hatrið mun sigra für Tel Aviv nominiert. Ich finde es ja immer gut, wenn der eine oder andere Act außerhalb des Mainstream dabei ist. Obwohl ich anfangs dem Act sehr skeptisch gegenüberstand konnte ich gestern Abend keine bessere Wahl im Line-up erkennen. Die Isländer hatten eigentlich nur die Wahl Hatari zu schicken oder, wie im vergangenem Jahr, auf ein Ausscheiden mit Ansage. Die Mischung ist äußerst interessant: wir haben hier einen druckvollen Elektro Beat, mit Postcore Gesang in den Strophen und einen eher schlageresquen Refrain. Wo aber die meisten Bands ihre Auftrittsattitüde abstellen, wenn sie von der Bühne runtergehen, leben sie ihre Musik was zu dem wahrscheinlich merkwürdigsten Siegerinterview der Söngvakeppnin Geschichte führte. Die armen Moderatoren. Ich kann nur schwer vorhersagen, wie sich der Act in Tel Aviv schlagen wird. Bei Oddschecker stieg Island direkt von 13 auf 7. Bei Eurovisionworld, die aber nur die Hälfte der Buchmacher listet, sogar auf Platz 4 mit 5% Gewinnchance den ESC zu gewinnen.

 

Ansonsten bot der Abend in Island nichts besonderes. Die Songs waren eher mau und wider Erwarten kam Friðrik Ómar anstatt Hera Björk ins Superfinale. Warum man bei 5 Acts überhaupt ein ebendieses braucht, wird auf ewig ein Geheimnis der Isländer bleiben. Die beiden qualifizierten Songs wurden dann noch einmal gespielt und anschließend bewertet. Hier zählte dann zu 100% das Televoting.

Startnr.InterpretLiedStimmen1. WahlSuperfinalePlatz
JuryZuschauer
Friðrik ÓmarHvað ef ég get ekki elskað?Qualifiziert2
HatariHatrið mun sigraQualifiziert1
Hera BjörkEitt andartakAusgeschieden
Kristina Skoubo BærendsenÉg á mig sjálfAusgeschieden
Tara MobeeBetri án þínAusgeschieden
Island, Söngvakeppnin
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