

Das Große ESC Voting 2019
Auch in diesem Jahr gibt es mal wieder ein User Voting. Es sind zwar noch zwei Wochen bis alle Songs feststehen aber ich würde mich freuen, wenn ihr schon eure Stimmen abgebt.

Spotify Playlisten der ESCs
Hier findet ihr die aktuelle Spotify Playlist für den ESC 2019. Die Playlists der vergangenen Jahre findet ihr in der Headernavigation.

Buchmacher Tipps
Es ist immer wieder spannend die Buchmacher Tipps zu verfolgen. In der Regle liegen sie zumindest was den ersten Platz betrifft immer ganz nahe dran und spätestens am Tag des Contest in 8 von 10 Fällen richtig.
Das große ESC Leservoting 2019 – Zwischenstand vor den Rehearsals
Seit zwei Monaten ist das Leservoting nun online und da am Samstag die Proben losgehen und sich dann noch einmal alles ändern kann, wird es Zeit mal auf den Zwischenstand zu schauen. Insgesamt kann man erkennen, dass die einzelnen Wertungen über 5 Punkten liegen müssen, um sich virtuell zu qualifizieren.
Im ersten Halbfinale sieht die Reihenfolge folgendermaßen aus:
1. Island: 9.5
2. Portugal: 9.11
3. Ungarn 8,9
4. Tschechien 7.3
5. San Marino 7.43
6. Polen 7.25
7. Belgien 6.78
8. Slowenien 6.27
9. Zypern 5.83
10. Griechenland 5.75
Nicht qualifizieren würden sich demnach:
11. Estland 4.63
12. Serbien 4.0
13. Weißrussland 4.14
14. Australien 3.8
15. Finnland 3.56
16. Montenegro 3.2
17. Georgien 2.67
Eine große Überraschung kann ich bisher im ersten Halbfinale nicht entdecken. Die Ergebnisse decken sich in etwas auch mit anderen Votings. Bei San Marino rechnet man eher nicht mit der Qualifikation, oder zumindest sollte es knapp werden. Dafür ist generell Serbien besser geranked. An einer Qualifikation Griechenlands besteht kaum einen Zweifel, hier wird es aber eng.
Im zweiten Halbfinale wäre bisher folgende 10 Acts qualifiziert:
1. Niederlande 10.33
2. Norwegen 7.78
3. Schweiz 7.5
4. Aserbaidschan 6.5
5. Malta 6.33
6. Albanien 5.88
7. Armenien 5.83
8. Österreich 5.75
9. Russland 5.75
10. Schweden 5.5
Nicht qualifiziert wären:
11. Nordmazedonien 5.0
12. Lettland 4.78
13. Irland 4.38
14. Kroatien 3.78
15. Moldawien 3.57
16. Rumänien 3.57
17. Litauen 3.25
18. Dänemark 3.0
Auch hier gibt es eigentlich keine Überraschung. Nordmazedonien sollte sich aber qualifizieren. Dafür aber Österreich eher nicht. Schweden wird deutlich schwächer eingeschätzt als bei anderen Abstimmungen.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das Ranking nach den Proben noch verändern wird. In knapp zwei Wochen gibt es dann den finalen Stand der Abstimmung, deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr weiter eifrig abstimmt.
Jeder hat eine Vergangenheit: Fred Buljo
11 Jahre vor KEiiNO begann die Karriere von Fred Buljo mit einem Auftritt als Mitglied der samischen Rapgruppe Duolva Duottar bei der ersten Ausgabe von Norske Talenter, der norwegische Version von Das Supertalent. Sie singen und rappen hauptsächlich in Sami, weshalb sie im Halbfinale von Jurymitglied Thomas Giertsen abgestraft wurden da er sie nicht verstehen und somit nicht folgen konnte was sie auf der Bühne von sich gaben. Sie zogen trotzdem ins Finale ein, konnten aber keine Platzierung erreichen und landeten auf dem 4. – 10. Platz. Auch hier sehen wir stimmlich und outfittechnisch noch ordentlich Verbesserungsbedarf, samische Trachten mit Jeans zu kombinieren passiert sicherlich auch nicht jeden Tag.
Jeder hat eine Vergangenheit: Chingiz Mustafayev
Eigentlich ist es mir schon vor ein Paar Wochen über den Weg gelaufen aber ich war der Meinung, dass es in die relativ ruhige Zeit vor dem Contest ganz gut passen könnte. Jeder war einmal jung und brauchte das Geld. So auch unser Aserischnuckel Chingiz Mustafayev. Auf seinem Youtube Account sind aktuell verschiedene Videos zu finden, die den jungen Chingiz beim Vorentscheid für den Contest 2011 zeigen. Den Namen dieses Vorentscheides scheint ein großes Mysterium zu sein, denn alleine auf Wikipedia findet man unter den verschiedenen Sprachen mindestens drei verschiedene Bezeichnungen. In der aserbaidschanischen und in der türkischen Version wird er Land of Fire 2011 genannt, in der englischen Version heißt er Milli Seçim Turu 2010 und um schließlich alle zu verwirren in der holländischen Milli Seçim Turu 2011. Nun gut, wir wissen jedenfalls dass in diesem Vorentscheid Ell und Nikki ausgewählt wurden und dann den Contest 2012 in ihr Heimatland holen konnten.
Hier ist der junge Chingiz mit einer Vergewaltigung von Sabels Yassou Maria. Wahlweise könnt ihr euch noch eine etwas spezielle Version von Harel Skaats Milim oder eine unglaublich schlechte Coverversion von Enrique Iglesias Hero. Ich bin froh dass der Junge noch etwas länger auf der Weide gestanden hat, bevor er uns beim Eurovision Song Contest beglücken durfte. In diesem Jahr ist es mit dem großartigen Truth sicher sowohl von der Reife als auch von den gesanglichen Qualitäten her der bessere Zeitpunkt.
Israel 2019 – Eigentlich können sie doch Balladen
Mit Wehmut denke ich beim Hören dieses finalen Beitrags im aktuellen Jahrgang an die tollen Balladen aus Israel zurück. The Fire In Your Eyes (Ke’ilu Kan) oder Rak bishvilo spielten in einer ganz anderen Liga. Vielleicht will der Gastgeber aber auch nur verhindern, im kommenden Jahr den Contest erneut hosten zu müssen. Es scheint mir fast so als wollten die Israelis einen Österreicher pullen und im eigenen Land ebenfalls Letzter werden. Gesanglich ist der HaKokhav HaBa L’Eurovizion 2019 Sieger Kobi Marimi top, nur ist sein oller Schmachtfetzen Home eher Füllmaterial eines drittklassigen Komponistenwettbewerbs. Ich werde noch versuchen mir diesen Song bis zum Mai schönzuhören allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mir das gelingt. Noch eine Bitte: schickt Kobi zu einem fähigen Schneider, der dem über 2m großen Hühnen vielleicht einen passenden Anzug auf den Leib schneidert, in vielen bei youtube vorhandenen Videos sieht es so aus, als ob er keinen besitzt.
Armenien 2019 – Druckvolle Beats, kraftvoller Gesang
Auf Armenien kann man sich wie immer verlassen. Sie versorgen uns mit dem modernsten Song des Contests. Ein elektronischer Klangteppich, druckvolle Beats und eine kraftvolle Stimme. Was will man mehr? Einzig einen etwas eigängigeren Refrain hätte man uns noch geben können. Die konstant hoche Qualität der letzten Jahre konnten sie jedenfalls auch nach 2019 hinüber retten. Ich bin sehr gespannt wie der Song live wirkt und ob Srbuk den „dreckigen“ Gesang gut umsetzen kann. Der sesationelle Song von Artsvik wurde vor 2 Jahren durch den Bühnenauftritt dermaßen zerstört, dass sie nur auf dem 18 Platz landen konnte. Alles in Allem bin ich mit Walking Out sehr zufrieden damit geht der beste Song des Tages wohl nach Armenien, sofern sich der geleakte israelische Song als der tatsächlich für Tel Aviv vorgesehene erweist.
Malta 2019 – We are Technicolor
Kennt ihr das, wenn man einen Song hört und sofort weiß von wem der komponiert wurde? So ging es mir hier bei Malta. Wie sich herausstellte wurde er auch tatsächlich von Joacim Persson und Borislaw Milanow zusammen mit Paula Winger und Johan Alkanas geschrieben. Die ersten beiden sind uns natürlich sehr bekannt: mit Equinox, Kristian Krostov, Poli Genova und César Sampson konten sie seit 2016 Top 10 Plätze erreichen. Nur der ganz große Wurf blieb ihnen bisher verwehrt. Aber ich kann sie beruhigen: auch mit Malta in diesem Jahr schaffen sie es nicht den Contest zu gewinnen. Der Song ist für diese Songwriter Kombination merkwürdig sperrig und nicht so richtig aus einem Guss. Zudem bin ich bei der Sägerin Michaela, die Malta vertritt äußerst skeptisch, ob sie den Song so gut auf die Bühne bringt wie es Eleni z.B. im vergangenen Jahr vormachte. Allerdings kann im Mai alles passieren, vom Jana Burčeska Gedächtnismoment, dem Ausscheiden im Semi, bis hin zur Top 10 Platzierung. Zu unberechenbar scheint mir der Contest in diesem Jahr zu sein.
Schweden 2019 – Außer Spesen nichts gewesen
Leider war das Mello in diesem Jahr weder sonderlich gut noch spanend. Die Komponisten, alle voran die Thomas G:sons und Debs mußten wohl zu viele Sogs komponieren. Daraus wurde ein fader glattgebügelter Einheitsbrei, der in jedem rumänischen oder montenegrinischen Vorentscheid ein bischen Würze beigetragen hätte aber für eine so groß gespielte Veranstaltung wie dem schwedischen Melodifestivalen unwürdig ist. Zusätzlich war die Gesangsleistung einiger Interpreten gelinde gesagt ausbaufähig. Jon-Henrik hatte wohl keine Lust auf den ersten Startplatz und kann nur wehmütig nach Norwegen schauen, wo ihm Fred Buljo die Show gestohlen hat. Hannah versemmelte direkt die ersten Töne und so blieb von den favorisierten Acts musikalisch nur noch John Lundvig übrig der zumindest stimmlich überzeugen konnte. Sein Gospelsong Too Late for Love ist so gar nicht meine Musik und ich hätte mir eher Ashes to Ashes von Anna Bergendahl gewünscht aber das war leider nur Wunschdenken. Über die beiden Jungster Malou und Bishara hülle ich einmal den Mantel des Schweigens und hoffe nur dass das im nächsten Jahr keine Schule macht. Nano fand ich schon im Halbfinale schlecht aber er konnte das gesanglich noch einmal unterbieten. Warum er dafür mit dem zweiten Platz bei den Jurys belohnt wurde, wird man nie erfahren. Vielleicht dachten sie noch immer an seinen ersten Einsatz im Mello mit Hold on.
Das schönste am gestrigen Abend war die Rückkehr von Lindra Woodruff, die alle Interpreten zu Nebendarstellern verkommen ließ und allen die Show stahl. Wäre die Show nur halb so gut gewesen, wie die früher von mir als lustigste Frau beim ESC betitelte Linda, hätten wir einen tollen Abend gehabt. Der Intervallact mit der totgelifteten Charlotte und der gleichzeitig als Jurorin fungierenden Dana international war auch irgendwie nicht befriediged. Da hatten wir in den Semis bessere Auftritte.
Startnr. | Interpret | Titel | Juries | Zuschauer | Gesamt | Platz | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | Gesamt | Stimmen | Prozent | Punkte | |||||
1 | Jon Henrik Fjällgren | "Norrsken (Goeksegh)" | 1 | 8 | 1 | 1 | 8 | 19 | 11.9% | 55 | 74 | 4 | ||||
2 | Lisa Ajax | "Torn" | 6 | 10 | 2 | 3 | 5 | 6 | 1 | 6 | 39 | 5.0% | 23 | 62 | 9 | |
3 | Mohombi | "Hello" | 5 | 2 | 7 | 7 | 2 | 4 | 5 | 32 | 9.1% | 42 | 74 | 4 | ||
4 | Lina Hedlund | "Victorious" | 3 | 8 | 4 | 4 | 3 | 10 | 32 | 1.7% | 8 | 40 | 11 | |||
5 | Bishara | "On My Own" | 7 | 1 | 3 | 6 | 10 | 10 | 1 | 38 | 14.9% | 69 | 107 | 2 | ||
6 | Anna Bergendahl | "Ashes to Ashes" | 2 | 5 | 6 | 7 | 20 | 7.8% | 36 | 56 | 10 | |||||
7 | Nano | "Chasing Rivers" | 10 | 4 | 10 | 8 | 7 | 2 | 5 | 8 | 54 | 2.2% | 10 | 64 | 6 | |
8 | Hanna Ferm & LIAMOO | "Hold You" | 8 | 6 | 6 | 5 | 6 | 7 | 7 | 3 | 48 | 12.7% | 59 | 107 | 2 | |
9 | Malou Prytz | "I Do Me" | 4 | 5 | 5 | 4 | 1 | 2 | 2 | 23 | 2.6% | 12 | 35 | 12 | ||
10 | John Lundvik | "Too Late for Love" | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 96 | 18.3% | 85 | 181 | 1 | |
11 | Wiktoria | "Not with Me" | 2 | 3 | 1 | 10 | 8 | 8 | 4 | 36 | 6.0% | 28 | 64 | 6 | ||
12 | Arvingarna | "I Do" | 7 | 4 | 3 | 3 | 10 | 27 | 8.0% | 37 | 64 | 6 |
Russland 2019 – Kann Sergey Ballade?
Man nimmt einen der besten Komponisten von uptempo Dancetracks, stellt ihm den usympatischsten Kotzbrocken zur Seite, den Russland zu bieten hat und schreibt für den bekanntesten Popsänger von Russland eine Ballade? Das auch noch in einem Jahrgang, der von langsamen Songs nur so überquillt. Sowas bringt wohl nur Russland zu Stande. Jetzt habe wir den Salat, die völlig überkomponierte Powerballade Scream, bei der ich nicht sicher bin, ob der nicht gerade für die hohen Töne bekannte Sergey Lazarev sie in adäquater Form auf die Bühne bringen kann. Mein Geschmack trifft die Ballade in der Studioversion voll und ganz, allerdings bin ich unsicher, ob das zu dem unbedingt gewollten Triumph reichen wird. Top 5 wird das schon wegen der russischen Diaspora werden, aber zum Gewinnen braucht es dann doch mehr. Das sahen wohl die Buchmacher auch so, denn schon 15 Minute nachdem der Song veröffentlicht wurde, fiel er hinter die Niederlande auf Platz 2 zurück. Auch hier sehen wir keinen klaren Gewinner, bei Schweden sehe ich den auch nicht, also hoffe ich noch auf Armenien.
Aserbaidschan 2019 – Zurück in der Erfolgsspur?
Aserbaidschan holt sich immer die vermeintlich beste bzw. erfolgreichsten Songwriter für ihre Songs. wie z.B. Sandra Bjurman (2010-2012, 2015, 2017, 2018), Stefan Örn (2010-2012, 2014) und Dimitris Kontopoulos (2013, 2018). In diesem Jahr wurde kurzerhand Borislaw Milanow geholt um nach dem verpatzten vergangenen Jahr wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Ob das gelungen ist muß sich bei dem Titel Truth von Chingiz erst noch zeigen. Für mich ein solider Song, der aber nicht so heraussticht wie die vergangenen Kompositionen von Milanov. Ich bin natürlich froh dass wir noch einen Uptempo Song bekommen aber ich hätte mir hier etwas mehr Mut gewünscht. Ich werde mir den Song in Dauerschleife anhören und bin gespant auf die Umsetzung auf der Bühne. Bekanntlich kleckert hier Aserbaidschan ja nicht.
Polen 2019 – Da gibt’s was auf die Ohren
Ich weiß jetzt nicht was mich hier mehr überrascht, dass Polen so einen Song zum Cotest schickt, oder die Reaktion der Bubble, die unisono darin übereinstimmen dass dieser Song ins Finale einziehen wird. Ja, es gibt eine große polnische Diaspora, die vielleicht oder vielleicht auch nicht für den Titel Fire of Love (Pali się) von Tulia anrufen wird. Für mich hört sich das an als ob Sirenen mein Schiff gegen einen Felsen lenken wollen. Die Melodie hingegen finde ich spannend, aber sobald der Gesang einsetzt möchte ich meinen Kopf nur gegen die Wand schlagen, dass ich das nicht mehr hören muß. Es versetzt mich regelrecht in eine Schockstarre die ich unbedingt noch bis zum Contest überwinden sollte. Hier wüsche ich mir schon fast den schlechten Gesang von Lukas Meijer aus dem vergangenem Jahr zurück